Die ADAC-Ostalb-Rallye bot 5 verschiedene sehr selektive Wertungsprüfungen und bestes Wetter.

 

So unterschiedlich sind Menschen. Die einen springen morgens um 5 Uhr aus dem Bett und sind hellwach. Die anderen räkeln sich wie Obelix noch vergnügt im Bett und sind dann dafür später hellwach und schlagen mit Macht zurück.

 

Das trifft voll zu auf das Citroen DS 3-Team Volker Kirschbaum / Anna Schaser. Auf Wertungsprüfung 1 liegen die beiden satte 19,1 Sekunden hinten. Hätten sie den Tiefschlaf für diese 5 Minuten der ersten WP unterbrochen, sie hätten ein Wort mitreden können um den Sieg bei dieser sehr anspruchsvollen Rallye. Denn dieses Mal war der eher vorsichtig fahrende Volker nach dem „Aufwachen” voll da und setzte die Klassen- bestzeiten auf den letzten beiden Prüfungen. Am Ende nur Platz 4 in der Trophy – wer zu spät aufwacht, den bestraft das Leben.

 

So richtig hellwach dürften auch Sascha Kirchmer / Alexa Brunken nicht gewesen sein – glaubt man, wenn man die Zeiten sieht. Korrekt war jedoch, dass sich die beiden Pfälzer bei der Reifenwahl voll verpeilt hatten. Sie hatten auf weichen Gummi und nasse Fahrbahn gesetzt und entsprechende Rundlinge an ihrem Citroen DS3 montiert. Nur leider konnten die sehr zahlreichen Zuschauer die Schirme geschlossen halten. Für die Zuschauer war das ja toll mit der vielen  Sonne, nur für das Pfälzer Team nicht. Tatsächlich fiel kein Tropfen Regen und die Reifen verrauchten ungekühlt – Platz 5.

 

Ein völlig anderes Problem plagt den noch unbekannten Hamburger Piloten Philipp Hetz. Der legte wie in Melsungen zusammen mit Co-Pilotin Silvia Dartsch ein Feuerwerk an guten Zeiten hin. WP1 noch zweitschnellster – auf WP 2 gleich wieder eine Bestzeit. Auf WP 3 ging der Twingo lustig in Führung. Dann muss die Müdigkeit eingesetzt haben. Oder war die Fahrspur versandet? Egal, der Renault parkte endlose 4 Minuten in einem Graben und musste mit bäuerlicher Hilfe mittels eines Traktors wieder aus der unglücklichen Lage entfernt werden. Platz 6 in der Ostalb.

 

Noch mehr Pech hatten Carolie Schneider / Anna Weyand. Hier schlief zur Abwechslung ihr Citroen DS 3 ein und ließ sich nicht mehr zum Leben erwecken. Ausfall nach WP3.

 

Noch im Halbschlaf machten sich die Hagener Florian Diedrich / Kirsten Hasenpusch an die WP 1. 10 Sekunden „verpennt”, dann auf WP 2 ein leichtes Erwachen – nur noch 4 Sekunden langsamer, um dann in WP 3 hellwach eine Bestzeit auf die staubige Fahrbahn zu legen. Auch in WP 4 waren Diedrich / Hasenpusch mit ihrem Suzuki Swift innerhalb einer Sekunde mit den ersten drei Autos. Was war los in WP 5? Hier wurde der sichere 2. Platz verschenkt und erneut gab es wie in Edenkoben Platz 3 in der Trophy.

 

An dieser Stelle darf man nicht verschweigen, dass noch ein weiterer Suzuki, der jedoch nicht in der Trophy eingeschrieben ist,  auf dieser WP5 an Diedrich / Hasenpusch mit exakt 2 Sekunden vorbei zog. Wir würden uns sehr freuen , das  Suzuki Team Andrea Neumeier / Ann-Kathrin Sperber eines Tages in der GR1T begrüßen zu dürfen.

 

So richtig spannend hat es Daniel Lesser diesmal mit Co Andreas Weißflog gemacht. Auch er hatte auf der WP 1 noch fröhlich geträumt, ehe er sich an die Verfolgung des schon etwas enteilten Suzuki-Teams Wadle / Schröder machte. Aber Timo Wadle und Tobias Schäfer hatten nach Bestzeit WP 1 und einem kleinen „Durchhänger” auf der WP 3 und 4, nun auf der  WP 5 alles gegeben. Sie siegten nach der Rallye SÜW auch auf der Ostalb-Rallye und stehen fast schon als Sieger des ersten Halbjahres der GR1T fest. Eine Zielankunft in Neuruppin würde reichen, und es geht Ende Mai für 8 Tage zur Rallye Antibes in die Nähe von Nizza. Auf den legendären Prüfungen der Rallye Monte-Carlo wartet ein besonderes Erlebnis.

 

Erstaunlich war wieder die sehr gute Platzierung im Gesamtklassement gegen weit überlegene Fahrzeuge. Platz 51 von 109 gestarteten Teams, das kann sich sehen lassen.

 

Punktestand nach 3 von 4 Läufen:

 

Suzuki ............ 68 Renault ......... 43 DS3 ................ 40 Suzuki  ............ 40 DS3 ................. 30 Renault .......... 15 DS3 ................. 10 DS3 ....................  8 Renault .............  8/  Schäfer/  Muhl/  Brunken/  Hasenpusch/  Schaser/  Triebel/  Weyand/  Malert/  Dartsch1.  Wadle2.  Lesser3.  Kirchmer3.  Diedrich5.  Kirschbaum6.  Wiegmann7.  Schneider8.  Schorsch9.  Hetz

und ein weiteres Team mit null Punkten

 

Der Final-Lauf des ersten Halbjahres ist schon am 25.4. in Neuruppin nord-westlich von Berlin. Hier findet gleichzeitig die Siegerehrung der Germanys-R1-Trophy statt und es geht in ein separates zweites Halbjahr.

 

Die Karten werden also wieder neu verteilt und interessierte Teams können direkt einsteigen in die GR1-Trophy Teil 2.