Am Vorabend der Main-Kinzig-Rallye saßen die Trophy-Teilnehmer noch in großer feucht-fröhlicher Runde in einem Biergarten in Bad Orb zusammen. Doch gleich auf WP 1 ging es auf abtrocknender Fahrbahn sehr hoch her. Die Teams schenkten sich nichts und gaben unnachgiebig Gas.

 

Der DS3-Pilot Volker Kirschbaum war gleich hell-wach, setzte eine 16. Gesamtzeit und ging in der Klasse RC5 in Führung. Beifahrerin Stefanie Fritzensmeier sorgte durch energische Ansagen dafür, dass Volker nicht – wie bei der BuBi-Rallye – die WP 1 „verpooft”.

 

Knapp dahinter schon der 23-jährige „Neuzugang” Marcel Schuhej mit Co. Manfred Radziej im Suzuki Swift Sport.

 

Am WP 1-Ende trauten wir unseren Augen nicht. Statt des Halbjahressiegers Timo Wadle / Tobias Schäfer und Teilnehmer der Rallye-Antibes2015 erreichte ein Fiat Punto das Ziel und Timo Wadle's Suzuki Swift Sport fehlte zunächst. Doch dann tauchte die Start-Nummer 82 doch noch auf. Leicht onduliert und mit einem zerknirschten Timo hinter dem Steuer. Für das, worüber sich jedes Service-Team als besondere Herausforderung freut – Dach ausbeulen und neue Frontscheibe einsetzen – ist bei einer Rallye35 keine Zeit und so mussten Wadle / Schäfer den Wagen abstellen.

 

Auf WP 2 gab es den ersten Führungswechsel. Das kam so: Am Ausgang einer Kurve stachelte Co. Stefanie wie gewohnt den Volker mit einem kräftigen „... Gaaas ! ...” an. Gesagt, getan. Und ab ging es mit dem DS3 von der Straße in ein Maisfeld ...

 

Da Marcel Schuhej / Manfred Radziej (Suzuki) dem Rest ihrer Kollegen und Kolleginnen mal eben mindestens 8 Sekunden auf dieser 2. WP abnahmen, führte nun ihr Suzuki bis zur WP 4 die RC5-Wertung an, bis sich auf dieser 4. Prüfung die Antriebswelle an ihrem Suzuki „zerlegte”.

 

Scheinbar hatten Philipp Hetz / Silvia Dartsch nicht mitbekommen, dass Marcel aufgeben musste, denn Philipp „feuerte” seinen Twingo volle Lotte über die Prüfungen 3 und 4 (mit jeweils einer Bestzeit inklusive RC5-Führung) und dann hart ins Aus. Irgendwie erinnert uns der erst 2015 ins „Rallye-Geschäft” eingestiegene Hetz an Robert Kubica. Immer gut gelaunt – irre schnell – aber leider auch irre schnell draußen ...

 

Nun waren es nur noch drei RC5-Autos. Dann machte sich Florian Diedrich mit Alexa Brunken auf, um zwei Ausrutscher von WP 1 wieder wettzumachen. Ziemlich genau 30 Sekunden hatten sie dort auf dem Rundkurs verdaddelt. Zwei Bestzeiten auf den beiden letzten WPs reichten nicht, um das DS3-Team Volker Kirschbaum / Stefanie Fritzensmeier von Platz 1 zu verdrängen.

 

Das bedeutet für Diedrich / Brunken im Ziel Platz 2 in der RC 5. Ihr Rückstand zum Sieger-Team Volker Kirschbaum / Stefanie Fritzensmeier: ziemlich genau 30 Sekunden.

 

Durch den Sieg führt Volker Kirschbaum nun mit 40 Punkten Germanys-R1-Trophy an. Absolut alles richtig gemacht hat ein weiteres Suzuki-Team. Martin Ritschel und Stefanie Voigtländer haben bei ihrer erst zweiten Rallye das Auto ein weiteres Mal (äußerlich) heil ins Ziel gebracht. Platz 3 bei dieser anspruchsvollen Rallye ist der verdiente Lohn. Allerdings zickte das Getriebe sehr früh (Krachen beim Herunterschalten). Deshalb war es wichtig, etwas vorsichtiger ins Ziel zu fahren, um die Rallye Oberland schon in wenigen Tagen fahren zu können.

 

Durch ihre Beständigkeit liegen sie auf Platz 2 der Germanys-R1-Trophy zusammen mit den Teams Wadle und Sindermann und führen die neu geschaffene GR1T-Junior-Wertung an!

 

Punktestand nach 3 von 4 Läufen:

 

40 Punkte25 Punkte25 Punkte 25 Punkte18 Punkte 18 Punkte18 PunkteKirschbaumWadleSindermannRitschelHetzKnackerDiedrich

 

 

 

bester Junior

 

 

 

 

 

Noch ist (fast) alles offen !

 

Der Final-Lauf des zweiten Halbjahres ist am 19. September bei der ADAC Reckenberg-Rallye. Hier findet gleichzeitig die Siegerehrung der Germanys-R1-Trophy statt.